Saisonrückblick 2006
Kein berauschendes, aber ein durchaus erfolgreiches Jahr beendeten die Schanzer Baseballer im Oktober. Zwar sprang nicht mal ein Vizemeistertitel heraus, dennoch kann vor allem der Klassenverbleib der ersten Mannschaft in der 2. Bundesliga Süd positiv gesehen werden. Auch Trainer Harald Schmidt sah dies ähnlich: „Wir haben heuer als Aufsteiger eine starke Saison gespielt. Mit 13 Siegen und 15 Niederlagen haben wir den Klassenerhalt mehr als verdient und bis auf Haar jedes Team geschlagen.“
Vor allem die Gleichwertigkeit der Teams in der 2. Bundesliga war eine Herausforderung für das erste Herrenteam der Abteilung. Doch mit einem Traumstart mit fünf Siegen aus sechs Spielen gegen die drei Top-Teams Bad Homburg, Regensburg und Neuenburg führten sich die Schanzer ohne Probleme in die zweithöchste deutsche Spielklasse ein.
Als in den sechs Spielen darauf gegen die Mitkonkurrenten Ladenburg, Mannheim und Baldham insgesamt vier weitere Siege folgten, hatten sich die Ingolstädter Baseballer ein komfortables Polster erarbeitet. „Im Juli und August hatten wir dann eine harte Durststrecke zu durchstehen. Aber das war vorher klar, dass es mal bittere Niederlagen setzen würde“, meinte Harald Schmidt, der auf die deutlichen Heimniederlagen gegen Bad Homburg und Regensburg anspielte.
Immer deutlicher wurden die Schwächen der Schanzer zu Tage geführt, die in der Regionalliga noch ausgebügelt werden konnten. Durch mangelnde Trainingsmöglichkeiten unterliefen erfahrenen Feldspielern zunehmend Fehler, weshalb das Pitching der Schanzer durch Marco Gennrich, Ralf Klein und Holger Koch nicht immer retten konnte, was hinter ihnen schief lief. Auch die Offensive musste sich immer mehr den Gegebenheiten der zweiten Liga anpassen, in der die Schläger nach Vorschrift aus Holz gefertigt sein müssen. Oftmals waren es die Aktivposten Björn Zandvliet, Johnny Arrendell und Gregor Piehler, die für Punkte sorgten. Besonders hart traf die Schanzer auch die verletzungsbedingten Ausfälle von Florian Günzler und Andreas Rucker.
Doch trotz dieser Schwachstellen lief es für die Schanzer wie am Schnürchen. Da die Mitkonkurrenten Baldham und Mannheim immer weiter zurückfielen und die Schanzer einen wichtigen 4:2-Sieg in Ladenburg einfuhren, war es schon am vorletzten Spieltag klar, dass die Klassen gehalten würde. So blieben die Spiele in Baldham und Neuenburg davon verschont, zum Abstiegskampf zu werden und am Ende sprang ein fünfter Platz heraus – punktgleich mit den Regensburg Legionären 2.
Besonders augenfällig war, dass die Schanzer gegen jedes Team, bis auf den späteren Meister Haar, gewinnen konnten. Selbst gegen die Disciples waren die Ingolstädter gleichwertig. Mit 2:3 und 4:5 verlor man zweimal nur äußerst knapp. Mit ein wenig mehr Glück (oder mehr Verstand) wäre also eine bessere Platzierung vorstellbar gewesen. Besonders die drei Niederlagen von Marco Gennrich gegen Ladenburg, Haar und Baldham mit maximal zwei Punkten Rückstand zeigen, dass noch mehr drin gewesen wäre. Allerdings war das Team und der Trainer sehr zufrieden mit dem Ausgang der Saison. Vor allem weil die Umstellung auf Holz gelang – wenn auch einige Spieler deutlich in ihren Statistiken abfielen.
Für die kommende Saison planen die Schanzer, sich weiter zu etablieren. Mit Chris Dresel konnte ein Nachfolger für Harald Schmidt gefunden werden, der jetzt als Sportdirektor hinter den Kulissen agiert.