2005 bis 2007

Das Jahr 2005

20 Jahre Baseball in Ingolstadt

Max Mürling, Youngster im Team der Regionalliga-Mannschaft der TV-Baseballer, brachte es nach dem entscheidenden Moment der 2005er Saison auf den Punkt: „Mann, wieso haben wir eigentlich kein Glück?“ Seit ihrer Gründung vor 20 Jahren hecheln die Schanzer ihrer ersten Meisterschaft hinterher wie ein Hund einem saftigen Stück Fleisch. Und 2005, genauer am 18. September, war die Mannschaft von Harald Schmidt noch nie so nah dran, aus eigener Hand erstmals Meister zu werden – doch die Nerven versagten. Mit vier Punkten Vorsprung und bereits zwei Aus im Gepäck wollte einfach das letzte, befreiende Aus nicht gelingen. Christian Schraufstetter und David Tietmann hatten wahre Matchbälle, doch beide Male wackelten die Knie zu sehr.

Und so kam es wie es kommen musste. Heidenheim, das als Tabellenvierter den Spielverderber für die Ingolstädter spielen wollte, drehte das Spiel per Homerun in einen 14:12-Sieg um. Und damit war wieder mal Schluss mit den Meisterschaftsträumen. Die zweite Mannschaft des Bundesligisten Fürth Pirates ließ sich diese Gelegenheit nicht nehmen und holte sich mit einem Sieg Vorsprung hauchdünn die Meisterschaft in der Regionalliga Südost. Und für die Schanzer blieb mal wieder nur der Titel „Meister der Herzen“, den die Ingolstädter in den letzten vier Spielzeiten dreimal holten.

„Wir haben aber nicht nur in Heidenheim die Meisterschaft verloren, sondern viel mehr in Sindelfingen oder zu Hause gegen Fürth“, so ein nachdenklicher Harald Schmidt in der Nachschau auf die Saison. Gegen den direkten, fränkischen Konkurrenten hätte ein Sieg im Heimspiel rausspringen können. Doch die Pirates nutzten ihre letzte Chance am Schlag beim Stande von 3:1 für die Schanzer, um per Homerun mit 3:3 auszugleichen und um später dann in Verlängerung 5:3 zu gewinnen. Viel schmerzhafter dagegen: Die unerwarteten Auswärtsniederlagen in Sindelfingen (19:13 und 14:4) im August, als mehrere Stammkräfte fehlten und erkennbar wurde, dass einige Ausfälle auch gegen ein Tabellenkellerkind nicht zu egalisieren sind.

Die Zweite Mannschaft von Spielertrainer Georg von Großmann konsolidierte sich in der Landesliga Nord nach dem Abstieg aus der Bayernliga. Angeführt von einem stark werfenden Max Mürling und einigen alten Haudegen wie von Großmann, Matthias Rucker oder Olaf Holdorf (als Standby-Spieler oftmals gefordert) erspielte sich das Reserveteam trotz vielfach wechselnder Aufstellungen einen guten dritten Platz.

Nach den Jahren der Selbstfindung hat sich in diesem Jahr endlich eine autarke Dritte Mannschaft ausgebildet. Mit einigen Leistungsträgern wie zum Beispiel Pitcher Meinrad Rudingsdorfer, Catcher Mario Kuschnerus sowie jungen Zugpferden wie Steven Plötz, Fabian Karg oder Thomas Bruckböck belegte die Dritte den siebten Platz in der Bezirksliga Mitte.

Dass die Schanzer bayernweit eine gute Nachwuchsarbeit zeigte sich in den Endspielen um die bayerischen Meistertitel im heimischen Baseballstadion. In drei Altersklassen wurden die Titel ausgespielt und in den zwei jüngeren standen die Schanzer im Endspiel – doch für beide Teams wurde es nichts mit der Meisterschaft. Die Schüler (bis 12 Jahre) hatten während der regulären Spielzeit nur gegen ein Team verlieren müssen: Die Freising Grizzlies – die im Finale erneut mit 18:15 siegten. Die Spieler von Trainer Eddie Narvaéz hätten aber den Sieg ebenfalls verdient gehabt, nachdem die beiden Pitcher Michael Wöhrl und Christoph Langer nach anfänglichen Schwächen besser ins Spiel kamen. Die frühe Führung der Freisinger konnten die Schanzer gar noch zum 15:13 drehen, doch auf der Siegerstraße ging den Jüngsten die Luft aus. Die Grizzlies punkteten im letzten Spieldurchgang sechsmal – zu viel, um im Nachschlag noch was auszurichten.

Die Jugend von Trainer Greg Vine sah sich im Finale wie schon vor Jahresfrist den Fürth Pirates gegenüber. Zwar gaben die Franken dem Erzrivalen wenig Luft zu atmen, weshalb am Ende ein deutlicher 8:2-Sieg auf der Anzeigentafel stand. Doch die Mannschaft um die Führungsspieler Max Munz, Thomas Prauschke, Oliveri Schmidt und Jonas Ketzler schlug sich gegen ein starkes Pirates-Team besser als erwartet.

Das 20-Jährige Vereinsfestival musste natürlich auch gebührend gefeiert werden. Deshalb wurde wie schon zur Platzeinweihung vor fünf Jahre ein großes Pfingstturnier veranstaltet, dass fünf Teams aus ganz Deutschland und zwei Teams aus der Schweiz nach Ingolstadt brachte. Zur Eröffnung sprach Martin Miller, Schanzer Gründungsmitglied und mittlerweile Präsident des europäischen Baseballverbandes CEB. Neben den Ulm Falcons, Dohren Wild Farmers und den Leipzig Wallbreakers freuten sich die Schanzer über die Teilnahme der Zürich Barracudas und Zürich Lions, besonders aber über die Schanzer Old-Stars, den Haudegen der früheren Jahre. Dieses stark besetzte Team (ehemalige und aktuelle Nationalspieler) konnte sogar geführt durch Pitcher Martin Almstetter gegen die aktuelle Erste Mannschaft der Schanzer gewinnen, leider fiel dieses Match am Pfingstsamstag gehörig ins Wasser. Noch vor dem Regenschauer beendeten die Schüler ihr Toss-Ball-Turnier, das erstmals stattfand. In einem begeisternden Match gewannen die Schanzer ihr eigenes Turnier knapp gegen die Haag Hawks. Zwei Tage später fand auch das Herren-Turnier einen Sieger: Die Zürich Barracudas siegten im Endspiel deutlich gegen die Hausherren.

Alles in allem also eine durchaus erfolgreiche Saison für die Schanzer. Sechs Teams holten insgesamt drei Titel – aber allesamt nur Vizemeisterschaften. Erfreulich: Es sind mittlerweile schon sieben Baseball-Teams, denn nachdem sich einige Eltern von Schülerspielern zum lockeren Baseballspielen trafen, bildete sich schnell eine BBQ-Mannschaft heraus, die im September bereits an ihrem ersten Turnier in Garching teilnehmen konnte. Hier gab es aber keinen Vize-Titel – es wurde der sechste Platz.
Natürlich nahm die Erste Mannschaft auch wieder am Turnier in Dohren teil, wo es diesmal zum Turniersieg reichte. Im Finale schlugen die Schanzer Dank eines stark werfen Marco Gennrich die Hamburg Marines.

Die Abteilungsleitung blieb die alte Matthias Rucker, Ralf Klein, Holger Koch, Brigitta Rucker) und auch im Förderverein änderte sich nichts. Um die Weichen in der eigenen Nachwuchsarbeit weiter auf Erfolg zu stellen, wurde mit David Tietmann ein Mann aus der Baseball-Abteilung als hauptamtliche Kraft in die Dienste des TV 1861 gestellt. Im Rahmen des Programms „Freiwilliges Soziales Jahr im Sport“ kann damit der Zivildienst durch eine 12-monatige Tätigkeit für den Sportverein ersetzt werden.

Das Jahr 2006

Kein berauschendes, aber ein durchaus erfolgreiches Jahr beendeten die Schanzer Baseballer 2006. Zwar sprang nicht mal ein Vizemeistertitel heraus, dennoch kann vor allem der Klassenverbleib der ersten Mannschaft in der 2. Bundesliga Süd positiv gesehen werden. Auch Trainer Harald Schmidt sah dies ähnlich: „Wir haben heuer als Aufsteiger eine starke Saison gespielt. Mit 13 Siegen und 15 Niederlagen haben wir den Klassenerhalt mehr als verdient und bis auf Haar jedes Team geschlagen.“
Vor allem die Gleichwertigkeit der Teams in der 2. Bundesliga war eine Herausforderung für das erste Herrenteam der Abteilung. Doch mit einem Traumstart mit fünf Siegen aus sechs Spielen gegen die drei Top-Teams Bad Homburg, Regensburg und Neuenburg führten sich die Schanzer ohne Probleme in die zweithöchste deutsche Spielklasse ein und ließen damit das Trauma von Heidenheim schnell vergessen.

Als in den sechs Spielen darauf gegen die Mitkonkurrenten Ladenburg, Mannheim und Baldham insgesamt vier weitere Siege folgten, hatten sich die Ingolstädter Baseballer ein komfortables Polster erarbeitet. „Im Juli und August hatten wir dann eine harte Durststrecke zu durchstehen. Aber das war vorher klar, dass es mal bittere Niederlagen setzen würde“, meinte Harald Schmidt, der auf die deutlichen Heimniederlagen gegen Bad Homburg und Regensburg anspielte.

Immer deutlicher wurden die Schwächen der Schanzer zu Tage geführt, die in der Regionalliga noch ausgebügelt werden konnten. Durch mangelnde Trainingsmöglichkeiten unterliefen erfahrenen Feldspielern zunehmend Fehler, weshalb das Pitching der Schanzer durch Marco Gennrich, Ralf Klein und Holger Koch nicht immer retten konnte, was hinter ihnen schief lief. Auch die Offensive musste sich immer mehr den Gegebenheiten der zweiten Liga anpassen, in der die Schläger nach Vorschrift aus Holz gefertigt sein müssen. Oftmals waren es die Aktivposten Björn Zandvliet, Johnny Arrendell und Gregor Piehler, die für Punkte sorgten. Besonders hart traf die Schanzer auch die verletzungsbedingten Ausfälle von Florian Günzler und Andreas Rucker.

Doch trotz dieser Schwachstellen lief es für die Schanzer wie am Schnürchen. Da die Mitkonkurrenten Baldham und Mannheim immer weiter zurückfielen und die Schanzer einen wichtigen 4:2-Sieg in Ladenburg einfuhren, war es schon am vorletzten Spieltag klar, dass die Klasse gehalten würde. So blieben die Spiele in Baldham und Neuenburg davon verschont, zum Abstiegskampf zu werden und am Ende sprang ein fünfter Platz heraus.

Die zweite Herrenmannschaft hatte in der Landesliga Nord wenig Höhen und Tiefen, das Team von Georg von Großmann dümpelte so vor sich her und landete am Ende auf dem vierten Tabellenplatz – jenseits von Gut und Böse. Die Gründe waren vielfältig. Durch das unausgeglichene Pitching und der schwachen Offensivleistung wurde sogar ein Spiel gegen den späteren Absteiger München Ambassadors 2 abgegeben. In den Meisterkampf zwischen Erlangen und Lauf konnten die Schanzer ebenfalls nicht eingreifen, alle Spiele gegen die Franken gingen, teilweise kläglich, verloren. Zumindest der hart umkämpfte 13:12-Sieg in Verlängerung gegen Gundelfingen entschädigte für vieles.

Sensationeller verlief dagegen die Saison des dritten Herrenteams. Unter der Führung des aufopferungsvoll agierenden Spielertrainers Mario Kuschnerus gewannen die Schanzer in der Bezirksliga Mitte zwölf von 14 Spielen und erlangten somit den Gruppensieg. Eine starke Leistung, wenn man berücksichtigt, dass im Vorjahr noch der letzte Platz in der untersten Liga des deutschen Baseballs belegt wurde. In den Play-Offs machte sich jedoch das fragile Konstrukt der dritten Mannschaft bemerkbar, einige unerklärbare Ausfälle machten es unmöglich, die Bezirksliga-Meisterschaft zu erkämpfen. Am Ende wurde der dritte Platz belegt und man hätte sogar in die Landesliga aufsteigen können. Doch weil dort die zweite Mannschaft schon spielt, blieb dies der Dritten verwehrt.

Nach den Vizemeistertiteln im vergangenen Jahr für die Schüler- und die Jugendmannschaft taten sich beide Teams heuer schwer und verpassten letztendlich die Teilnahme an den Finalspielen, die wie jedes Jahr Ende Juli in Ingolstadt ausgetragen wurden. Bei der Jugend, die in der Bayernliga den vierten Platz belegte, waren einmal mehr die Fürth Pirates die Schuldigen an der Misere. Seit Jahren will gegen die Franken kein Sieg gelingen, auch heuer nicht, obwohl beide Spiele mit 9:11 und 8:9 denkbar knapp ausgingen. Wären beide Spiele an das Team von Greg Vine gegangen, wäre das die Finalteilnahme gewesen. Somit blieb Vine der große Erfolg mit seiner Jugendmannschaft verwehrt. Nach den Vizemeisterschaften in 2004 und 2005 quittierte der Amerikaner zum Ende der Saison seinen Dienst als Jugendtrainer.

Bei den Schülern hatte Trainer Andreas Amon allerhand zu tun, die Spieler an das Spielniveau in der Liga heranzuführen. Mit der Live-Pitching-Mannschaft konnten einige Erfolge gefeiert werden, jedoch war man vom Finale weit entfernt und am Ende der Saison machte sich die Erkenntnis breit, dass im Winter viel Zeit in die Entwicklung der Talente gesteckt werden muss. Gleiches trifft auf die ebenfalls von Amon trainierte Tossball-Mannschaft zu.

Dass noch mehr Kinder den Weg in den Verein finden, hat sich die Abteilung schon lange an die Fahne geschrieben. Mit David Tietmann als FSJler, der Nominierung zum Play Ball! Standort und der Veranstaltung der Play Ball! Roadshow auf dem Theatervorplatz konnte einige Maßnahmen durchgeführt werden, um den Nachwuchs für den Sport zu gewinnen.

Nachdem es in der Saison 2005 schon ein neues Team in den Reihen der Baseball-Abteilung zu begrüßen gab, kam heuer die achte Mannschaft hinzu. Nachdem 1992 der Ingolstädter Damen-Softballsport für tot erklärt wurde, konnte in 2006 wieder ein Team gegründet und unter Leitung der früheren Bundes- und Bayernliga-Spielerin Andrea Kalischko aufgebaut werden. Am 1.10. wurde sodann – nach einem Jahr Training – das erste Softballspiel in Lauf ausgetragen. Zur kommenden Saison werden die Softballer in der Landesliga an den Start gehen.

Die Softballer hatten jedoch ihren ersten Auftritt – als Gastspieler bei den anderen Teams – am Schanzer Pfingstturnier. Denn neben dem Herren-Baseball-Turnier mit acht Teams (Sieger: Gammertingen) fand erstmals auch ein Softball-Vergleich mit vier Teams statt. Hier gewannen die Hamburg Marines vor den Sindelfingen Squirrels.
Durch die vielen Aktionen und neuen Teams (Play Ball!, Softball-Team, BBQ-Team) beschleunigte sich das Mitgliederwachstum deutlich, so dass sich der Stand zum Jahresende auf deutlich über 135 stabilisierte. Als weiterer Meilenstein auf dem Weg in eine erfolgreiche Zukunft konnte die Verpflichtung eines neuen Trainers, Chris Dresel, für die Bundesligamannschaft passiert werden, der Ende des Jahres das Training von seinem Vorgänger Harald Schmidt übernahm. An Schmidt, der in den Posten des Sportdirektors wechselte, lag es auch das langfristige Sponsorenverträge mit dem Fitnessstudio Life Park Max und Hörgeräte Langer abgeschlossen werden konnten.

Matthias Rucker blieb an der Spitze der Abteilungsleitung und auch Ralf Klein, Holger Koch und Brigitta Rucker (Kassier) wurden bestätigt. Neu hinzu kam als erster stellvertretender Abteilungsleiter Stephan Schmidt. Im Vorstand des Fördervereins änderte sich nichts.

Das Jahr 2007

In einer furiosen Saison setzten die Schanzer Baseballer in diesem Jahr mehrere Höhepunkte. Besonders die Jugend spielte sich in den Vordergrund, die nicht nur den Bayerischen Meistertitel gewann, sondern auch noch zum Deutschen Vizemeister avancierte. Währenddessen holte die Landesliga-Mannschaft erstmals einen Titel für eine Schanzer Herrenmannschaft nach Ingolstadt und die Zweitliga-Truppe erreichte die Relegationsspiele in die erste Bundesliga, wo man jedoch an den Gauting Indians scheiterte.
Gerade die erste Mannschaft erreichte mit ihrem neuen Trainer Chris Dresel ein neues Niveau. „Die Mannschaft hat mir schnell ihr Vertrauen gesteckt“, kommentierte der 27-Jährige, der aus Fürth zu den Schanzern stieß. Im Gepäck hatte Dresel auch neue Spieler: Stefan Müller, Lukas Steinlein und Sascha Kremp erweiterten den dünnen Kader der ersten Mannschaft deutlich.

Das machte sich sogleich bemerkbar. Aus den ersten zehn Spielen holten die Schanzer acht Siege und setzten sich damit in der Spitzengruppe der zweiten Bundesliga Süd fest. Besonders die beiden deutlichen Auftaktsiege (7:2 und 10:0) gegen den letztjährigen Vizemeister Bad Homburg setzten ein klares Zeichen. Nach einer Niederlagenserie mit sechs teils knappen und teils hohen Schlappen gegen Regensburg, Neuenburg und Bad Homburg rutschten die Schanzer in eine kleine Krise. Mit einem hart erkämpften 10:9-Sieg bei Dresels Ex-Verein Fürth gelang jedoch die Wende und die Schanzer setzten sich in der Folge auf dem dritten Platz hinter Neuenburg und Regensburg fest. Nicht nur in dieser Phase, in der es um die Sicherung des dritten Platzes ging, konnte sich Dresel vor allem auf seine beiden Top-Werfer Holger Koch und Marco Gennrich verlassen. Als die Schanzer am letzten Spieltag zum ungeschlagenen Meister Regensburg fuhren, war jedoch schon klar, dass auch zwei Niederlagen (0:4 und 3:16) nichts mehr am dritten Tabellenplatz ändern würden. Weil die zweite Mannschaft der Legionäre nicht aufsteigen durfte, rückten die Neuenburg Atomics nach und die Schanzer rutschten in die Relegation, wo der Erstligist Gauting auf die Ingolstädter wartete. Die Münchner Vorstädter machten jedoch kurzen Prozess mit den Schanzern: 1:7 in Gauting und 3:9 in Ingolstadt lauteten die Ergebnisse. Dresel zeigte sich mit dem Erreichten allerdings zufrieden: „Mein persönliches Ziel haben wir erreicht.“

Eine berauschende Saison erlebte die zweite Mannschaft, die geführt von Spielertrainer Georg von Großmann am Ende die Landesligameisterschaft gewann – eine Meisterschaft gelang einer Schanzer Herrenmannschaft in der bisherigen Vereinsgeschichte noch nicht.

Mit 27 Siegen aus 30 Spielen holten sich die Schanzer beeindruckend den Gruppensieg in der Nord-Liga, was vor allem – aber nicht nur – am starken Pitching von Max Mürling lag.

Dass nicht alles von Mürling abhing, zeigte sich in der Best-of-3-Serie gegen den Süd-Gruppensieger München Ambassadors. Während im Hinspiel die Zweite noch deutlich 17:4 gewann, hatten die Schanzer in den Rückspielen vor allem mit dem Spielplan zu kämpfen. Doch obwohl viele Leistungsträger wie Mürling beim parallel stattfindenden Relegationsspiel der ersten Mannschaft gebunden waren, konnten die Schanzer nach einer 8:20-Niederlage noch sensationell das dritte Spiel mit einem satten Treffer von Alexander Rucker mit 13:12 gewinnen. Somit spielt die Zweite nächstes Jahr in der Bayernliga.

Anders als im Vorjahr, wo man die Bezirksliga-Gruppe noch gewann, verlief die Saison der Dritten Mannschaft. Nach einigen Siegen zu Saisonbeginn brach das Team etwas ein – auch weil mit Mario Kuschnerus der Spielertrainer berufsbedingt das Team verlassen musste. Danach war die Dritte vor allem bemüht, neue Spieler in die Mannschaft zu integrieren. Am Ende zeichnete sich immer deutlicher ein neues Gesicht der Dritten ab. Wegen dieses Umbruchs im Team sprang nur ein sechster Rang heraus (fünf Siege, acht Niederlagen).

Eine wahre Freude bereitete dieses Jahr der Nachwuchs. Mit Stefan Müller und Gregor Piehler präsentierten sich zwei neue Jugendtrainer, die in die großen Fußstapfen von Greg Vine stiegen. Dass sie diese schnell füllen, war spätestens am Tag der Bayerischen Meisterschaft klar. Müller, der mit den beiden Adrian-Brüdern Philipp und Tobias zwei neue Spieler nach Ingolstadt brachte, und Piehler formten nämlich schnell ein schlag-, fang- und wurfkräftiges Team und zogen mit ihrem Team als Favorit mit nur einer Niederlage aus acht Vorrundenspielen in das Endspiel um den Bayerischen Meistertitel ein. Dort warteten die Füssen Royal Bavarians, die mit einem 9:6-Sieg geschlagen wurden. Somit wanderte nach 2002 wieder ein Bayerischer Titel nach Ingolstadt.

Auf der Deutschen Meisterschaft in Baldham und Haar folgte die Kür. Trotz zweier Niederlagen gegen Bremen und Mainz sicherten sich die Schanzer mit einem 8:3 hauchdünn trotzdem den Einzug ins Halbfinale. Dort setzten dann Müller und Piehler alles auf eine Karte und schickten mit Philipp Adrian ihren besten Werfer ins Rennen. Adrian, der 2007 sogar für Deutschland auf der Jugend-Europameisterschaft in Tschechien spielte, machte gegen die Berlin Sluggers seine Sache so gut, dass mit einem 7:5 das Endspiel unter dem Jubel der zahlreichen Ingolstädter Fans erreicht wurde. Weil jedoch alle Pitcher-Reserven aufgebraucht waren, langte es da zwar nur zu einer 5:17-Niederlage gegen Erbach, doch mit dem Deutschen Vizemeistertitel war das Ziel schon längst erreicht.

Die Schüler unter der Leitung von Andreas Amon und Rudi Miller konnten zwar keinen vergleichbaren Erfolge verzeichnen, doch die Teilnahme der Schüler Live-Pitching an der Meisterrunde und das gute Abschneiden der Tossballer als bestes bayerisches Team waren beachtlich. Dies war vor allem durch den Zulauf an neuen Kindern begünstigt, die über zahlreiche Baseballkurse unter der Leitung von Armin Hegen und den Play Ball! Aktionen zum Verein gelangten. Besonders die zum zweiten Mal in Ingolstadt gastierende Roadshow (diesmal auf dem Paradeplatz) steigerte die Popluarität.

Neben der BBQ-Softball-Mannschaft schickten die Schanzer nach längerer Durststrecke 2007 wieder einen Damen-Softball-Team an den Start. Nachdem Andrea Göllner (früher Kalischko) wegen ihrer Schwangerschaft das Traineramt an Maike Schütt abgab, formte sich trotz des Umbruchs in kürzester Zeit ein Team aus ambitionierten Mädels und Damen. So dauerte es nicht lange bis das Team ihre ersten Siege einfuhr (11:2 und 18:4 gegen Amberg). Auch auf dem neu errichteten Softballfeld gelangen wenig später die ersten Erfolge. Am Ende erreichten die Damen mit einem famosen Endspurt mit deutlichen Siegen gegen Regensburg, Amberg und Erlangen sogar den zweiten Tabellenplatz in der Landesliga Nord.

Matthias Rucker blieb an der Spitze der Abteilungsleitung und auch Stephan Schmidt, Ralf Klein, Holger Koch und Brigitta Rucker (Kassier) wurden bestätigt. Im Vorstand des Fördervereins rückte Harald Schmidt auf, der neben seiner Tätigkeit als Sportdirektor in der Abteilung somit auch einen Vorstandsposten im SSC Ingolstadt übernahm.