Das Jahr 2011
Die Schanzer Baseballer warten weiterhin auf die erste Meisterschaft ihrer ersten Herrenmannschaft. Seit 1985 gelang es den Ingolstädtern bereits fünfmal Vizemeister zu werden. Auch 2011 blieb es beim zweiten Rang in der Regionalliga Südost. Doch die Mannschaft um Spielertrainer Lenin Santa Cruz verbuchte das als Erfolg, das Saisonziel „Besser als im Vorjahr abschneiden!“ wurde mit 19 Siegen und 9 Niederlagen deutlich erreicht. Es fehlte gar nur ein weiterer Sieg gegen die Tübingen Hawks, um ihnen den Meistertitel doch noch abzuluchsen. Dass es überhaupt so knapp wurde, verdankte man einer hervorragenden Rückrunde. Beginnend vom Tiefpunkt der Saison, der 3:24-Heimniederlage gegen eben jene Tübinger, steigerten sich die Schanzer von Spiel zu Spiel. Von den letzten 16 Spielen der Saison verloren die Schanzer nur zwei (1:6 gegen Ellwangen und 1:7 gegen Haar) und stürmten so vom fünften auf den zweiten Rang. Der Höhepunkt war passenderweise der Doppelsieg in Tübingen. Holger Koch revanchierte sich und sein Team für die Schlappe im Hinspiel und krönte seine herausragende Saison mit knapp zehn geworfenen, grandiosen Innings. Angeführt von Rückkehrer Gregor Piehler (drei Triples!) zeigte auch die Offensive ihr wahres Können und besiegelte nach Extra-Durchgängen einen 5:2- und 11:5-Doppelerfolg. Die Siegesserie im Juli und August nahm dadurch beeindruckende Züge an. Besonders Koch sackte acht Siege und einen Save in Folge ein.
Dass es am Ende nur zur Vizemeisterschaft mit zwei Siegen weniger als die Hawks reichte, konnten die Schanzer verkraften, da man nach der verkorksten Hinrunde gar nicht mehr an den Titelkampf dachte.
Härter traf das Team dagegen das angekündigte Karriereende von Björn Zandvliet und die Weggänge von Nikola Bjelic und Luis Santa Cruz ins Paderborner Baseball-Internat.
Nach dem Abstieg in die Landesliga musste Spielertrainer Georg von Großmann sein Team an mehreren Stellen umbauen. Max Mürling und Matthias Rucker legten beruflich bedingte Pausen ein und einige weitere Spieler wie Roland Zeitler mussten an die erste Mannschaft abgegeben werden. Dennoch fand sich die Zweite schnell in der Landesliga Nord zurecht und führte von Beginn an die Tabelle an. Doch auch von Großmann traf der Weggang von Bjelic und Luis Santa Cruz zum September – genau als es im Duell der beiden Gruppensieger aus dem Süden und Norden der Landesliga um den Meistertitel ging. Gegen die Garching Atomics mussten die Schanzer im Hinspiel eine schwere 0:10-Schlappe einstecken. Im Rückspiel zeigte sich das Team zwar deutlich verbessert, doch am Ende reichte es nur zu einer knappen 4:7-Niederlage und dem Vizemeistertitel der Landesliga. Doch im Dezember wurde plötzlich ein Platz in der Bayernliga frei und die Zweite rutschte somit über die Hintertür in die höchste bayerische Spielklasse.
Den Vizemeister-Hattrick machte die Dritte komplett. In der Bezirksliga Mitte mussten die Schanzer nur den Unterwurmbach Rats Vortritt lassen. Da vor der Saison nicht einmal sicher war, ob die Spielerdecke überhaupt für eine gesamte Spielzeit reicht, verbuchte die Dritte das Ergebnis als Erfolg.
In der Jugend-Bayernliga gaben die Schanzer die rote Laterne aus der Vorsaison erfolgreich ab. Mit vier Siegen aus zehn Spielen ergatterte sich das Team von Lenin Santa Cruz und Andreas Amon sogar den Rang als drittbestes Jugendteam Bayerns. Zudem entsandten die Schanzer mit Pascal Amon und Christoph Hanisch wieder zwei Auswahlspieler, die in Saarlouis am Länderpokal teilnahmen. Für Amon reichte es am Saisonende sogar für den Kader der deutschen Jugendnationalmannschaft und mit Marco Iberle stieß ein neuer Spieler in den BY-Auswahlkader 2012. Und bei den Junioren konnte Luis Santa Cruz mit der BY-Auswahl die Titelverteidigung beim Länderpokal in Bonn feiern.
Mit gutem Zulauf an neuen Spielern gelang auch dem Schüler Tossball-Team von Tom Scannapieco einige Erfolge. Besonderes Highlight war dabei die Austragung des Tossball-Turniers Mitte Juli zur Jubiläumsfeier des TV 1861 Ingolstadt, das die Regensburg Legionäre im Finale gegen die Schanzer gewannen.
Einen schwierigen Einstand hatten die Damen in der Bayernliga. Nach dem Aufstieg aus der Landesliga in die höchste bayerische Spielklasse musste sich das Team von Trainerin Maike Schütt erst noch an das Spielniveau gewöhnen. Nach sechs Niederlagen zu Beginn setzte sich das Team ans Tabellenende und feierte erst am vierten Spieltag den historischen ersten Sieg in der Bayernliga mit einem 12:5 gegen die Wolframs-Eschenbach Wallabies. Doch ab Anfang Juli zeigte die Tendenz klar nach oben. Siege gegen Mitkonkurrenten Haar und Rosenheim folgten sowie ein Achtungserfolg gegen Freising. Im September fiel die Entscheidung durch einen Doppelsieg gegen Haar und einem Nichtantreten der Deggendorf Dragons. Durch die vier Siege hievte sich das Team um die beiden Pitcher Sabrina Kube und Jessy Schieder auf den sechsten Tabellenplatz und feierte so den sensationellen Klassenerhalt.
Für Furore sorgten auch zwei Mädchen aus dem im Aufbau befindlichen U16-Team: Katrin Peter und Franziska Zajicek nahmen nicht nur an einem Einladungsturnier in Italien teil, sondern gewannen dieses auch noch. Und oben drauf: Peter wurde zur wertvollsten Spielerin gewählt. Zudem fuhren beide zum Länderpokal und erreichten mit der BY-Auswahl einen zweiten Platz.
Außerhalb des sportlichen Bereichs konzentrierte sich die Abteilungsleitung auf die Verbesserungen am Softballfeld. Zum Saisonende wurden die neuen Dugouts am Softballfeld nach Plänen von Franz Rucker durch die Fa. Gebr. Peters erstellt.
Aufgrund der immer größer werdenden Bedeutung der Softball-Fraktion haben die Mitglieder der Abteilung auf der Versammlung im Januar beschlossen, dass die Abteilung zukünftig „Baseball und Softball“ heißen soll. Ein weiteres Zeichen war die Wahl von Softballerin Susanne Böck zum stellvertretenden Abteilungsleiter als Nachfolgerin vom zurückgetretenen Stephan Schmidt. Als weiterer Stellvertreter wurde Alexander Rucker gewählt. Abteilungsleiter bleibt sein Bruder Matthias Rucker.
Das Jahr 2012
Schon zu Saisonbeginn hegte der Trainer der ersten Herrenmannschaft, Lenin Santa Cruz, ein schlechtes Gefühl. Es sollte sich bewahrheiten, denn das Regionalliga-Team konnte nicht an die Leistungen aus der Vorsaison, die man als Vizemeister abschloss, anknüpfen. Es sollte nur ein enttäuschender sechster Rang werden.
Nach einer schlechten Saisonvorbereitung stolperten die Schanzer mit einer Doppelniederlage gegen den späteren Meister Baldham in die Saison. Über die Startschwierigkeiten konnte auch der knappe Doppelsieg (5:4 und 14:12) am ersten Heimspieltag gegen die Stuttgart Reds 2 nicht hinwegtäuschen. Als dann auch noch ein Auswärtsspiel beim später weit abgeschlagenen Schlusslicht Ulm verloren ging, war der Fehlstart perfekt. Zu allem Überfluss folgte vom 20. Mai bis zum 1. Juli eine erstaunlich lange, ungeplante Zwangspause. Einige Spiele fielen in dieser Zeit dem Wetter zum Opfer. In dieser sechswöchigen Unterbrechung setzten die Schanzer erneut Rost an, was im Heimspiel gegen Fürth (2:4 und 12:19) offen zu Tage kam. Doch einer launischen Diva gleich und angeführt vom bestechend schlagenden Alexander Rucker rappelten sich die Schanzer auf und revanchierten sich gegen Baldham mit der besten Saisonleistung (11:1 und 10:9). Glanzpunkt blieb die Verlängerung im zweiten Spiel, in der zuerst Gregor Piehler per Homerun die Gästeführung ausglich und ein Squeeze Bunt von Max Mürling Santa Cruz zum Sieg punkten ließ.
Der Spieltag gegen Baldham brachte aber auch noch einen anderen Lichtblick hervor. Youngster Christoph Hanisch etablierte sich mit starken Feldspielleistungen in der Startelf und überzeugte in den folgenden Spielen immer öfter auch offensiv und als Einwechselwerfer.
Doch alles in allem blieb die Saison verkorkst. Trauriger Tiefpunkt war das Auswärtsspiel in Ellwangen, in dem nicht nur Mexiko-Auswanderer Roland Zeitler in seinem Abschiedsspiel des Feldes verwiesen wurde, sondern auch Lenin Santa Cruz nach heftigen Protesten gegen den Schiedsrichter für vier weitere Spiele gesperrt wurde. Derart gebeutelt hingen die Schanzer in den letzten Spieltagen nur noch in den Seilen und mussten schmerzhafte Niederlagen gegen Füssen, München und Fürth hinnehmen. Zwar gelang mit 12 Siegen aus 28 Spielen zumindest das Minimalziel Klassenerhalt, doch Lenin Santa Cruz trat zum Ende der Saison dennoch entnervt von seinem Traineramt zurück.
Ordentlich auf die Mütze bekam die zweite Mannschaft, die nachträglich in die Bayernliga nachrückte, dort aber dem Niveau nicht gewachsen war. Da einige Spieler wie David Tietmann, Alexander Rucker oder Roland Zeitler an die erste Mannschaft abgegeben werden musste, blieb Spielertrainer Georg von Großmann gar nichts anderes übrig als das Team komplett umzubauen. So setzte er verstärkt auf die junge Werferriege aus Benny Peter, Christoph Hanisch und Nanne Swierstra, die sich zwar nach Kräften mühten, aber viel Lehrgeld in der schlagstarken Bayernliga kassieren mussten. Am Ende reichte es nur zu zwei Siegen, die kurioserweise beide 18:17 endeten. Eines am ersten Spieltag zu Hause gegen Rosenheim, das andere am letzten Spieltag zu Hause gegen Memmelsdorf. Dass man dennoch nicht als Letzter, sondern als Tabellensiebter abstieg, lag an den Erlangen White Sox, die in einigen Spielen nicht spielberechtigten Spieler eingesetzt hatten und so alle Spiele 7:0 für den Gegner gewertet wurden – womit die Schanzer vier weitere Siege am grünen Tisch einheimsten. Als positiv bleibt zu vermerken, dass die Moral in der Mannschaft auch während der mehr als 20 sieglosen Spiele intakt blieb.
Die dritte Mannschaft hatte mit den Folgen der Niederlagenserie der Zweiten indirekt zu kämpfen. Oftmals mussten Spieler aus dem Team in die Bayernliga „ausgeliehen“ werden, weshalb die Kräfte für Siege in der Bezirksliga einige Male ausgingen. Mit vier Siegen aus zwölf Spielen reichte es am Ende für den fünften Platz in der Gruppe Mitte.
Die Jugend musste zum Saisonbeginn einen herben Rückschlag hinnehmen. Jugend- und Juniorennationalspieler Pascal Amon wechselte ins Regensburger Baseball-Internat, weshalb der Jugend in der Bayernliga der wichtigste Spieler wegfiel. Und auch Trainer Lenin Santa Cruz musste sich aus privaten Gründen zurückziehen und überließ Max Mürling die volle Verantwortung. Mürling sah sich so einer schweren Aufgabe gegenüber, war die Spielerdecke ohnehin schon dezimiert. Doch durch drei Gastspieler aus Elsendorf und einigen talentierten Schülerspielern wie Marco Iberle (erstmals auch im BY-Auswahlkader Jugend), Jason Scannapieco und Korbinian Krieglmeier gelang es ein Team zu formen, das von Katrin Peter und David Diermeier angeführt wurde. Zwar gelang erst in der zweiten Runde der erste Sieg (9:7 gegen Landsberg), aber im Vordergrund stand der Aufbau des Teams.
Gleiches galt für den Schülerbereich, nur unter anderen Vorzeichen. Aufgrund des großen Zulaufs an neuen Spielern nach mehreren Schulaktionen im März musste viel an den Grundlagen gearbeitet werden. Die drei Trainer Tom Scannapieco, Claudius Peter und Leigh Naspo entschieden sich so auch zur zweiten Runde zum Tossball- auch ein Live-Pitching-Team zu melden. Die Früchte dieser Arbeit zeigten sich zum Ende der Saison, als bereits viele Schüler in das Jugendteam integriert werden konnten.
Gleich zwei Abstiege mussten die Schanzer in diesem Jahr verzeichnen. Denn auch das Softball-Team konnte den sensationellen Last-Minute-Klassenerhalt vom Vorjahr nicht mehr wiederholen. Mit drei Siegen und 21 Niederlagen blieb dem Team von Maike Schütt nur der siebte und damit letzte Tabellenrang in der Bayernliga. Viel zu häufig versagten den Damen die Nerven in den wichtigen Spielen gegen die Mitkonkurrenten aus Gröbenzell oder ähnlich starken Teams wie Grünwald. Dennoch hatte das Team um die beiden Werferinnen Sabrina Kube und Franzi Zajicek am letzten Spieltag in Gröbenzell noch die Chance, mit einem Doppelsieg die Klasse zu halten. Doch nach dem 11:3-Hoffnungsschimmer im ersten Spiel folgte eine 5:9-Niederlage. Unabhängig von diesem Ergebnis gab zudem auch noch Maike Schütt ihren Rücktritt als Trainerin bekannt.
Kurz vor Weihnachten ereilte das Team dann aber die Nachricht, dass ein Platz in der Bayernliga frei geblieben ist. Die Schanzer nahmen das Nachrückerecht wahr und blieben so in der Bayernliga.
Um die Zukunft des Softballs in Ingolstadt zu sichern, engagierten sich die Damen auch vermehrt um den Nachwuchs. So wurde mit Dana Himmel eine Trainerin gefunden, die am Aufbau eines U13- und eines U16-Teams arbeitet. Da es allerdings noch zu keinem eigenen Team reicht, wurde in beiden Altersklassen eine Spielgemeinschaft mit den Haar Disciples gegründet. Das größte Nachwuchstalent der Softballer ist Katrin Peter, die mit der U16-Bayernauswahl sogar den Länderpokal gewann. Und zusammen mit Maria und Elisabeth Schütz gelang Peter der Deutsche Vizemeistertitel bei der DM in Karlsruhe mit der SG Haar/Ingolstadt.
Als Highlight der Saison und als Einweihung der neuen Spielerbänke am Softball-Platz veranstalteten die Ingolstädter nicht nur einen U13-Tag, an dem alle Mädchen unter 13 Jahren aus ganz Bayern ein offenes Turnier austrugen, sondern auch die Endspiele um die bayerische U19-Juniorinnen-Meisterschaft, das die Haar Disciples gewannen.
Des weiteren änderte sich an der Besetzung der Abteilungsleitung nichts. Matthias Rucker sowie Stellvertreterin Susanne Böck und Kassierin Brigitta Rucker wurden in ihrem Amt bestätigt.
Das Jahr 2013
Der Spielertrainer der ersten Herrenmannschaft, Alexander Rucker, hatte sich eigentlich ein bescheidenes Saisonziel herausgenommen. Es sollte keine Hängepartie wie in der Saison 2012 werden. Doch gleich zu Beginn kam es knüppeldick für den 28-Jährigen. Da sich der Winter bis Anfang April festbiss, war an eine normale Saisonvorbereitung nicht zu denken. Entsprechend außer Form präsentierten sich die Schanzer zum Start in die Regionalliga Südost 2013. Eine Doppelniederlage zum Auftakt gegen Ellwangen war die Folge. Ein Sieg in Stuttgart war nur ein kurzer Lichtblick, folgte doch darauf gleich eine heftige Schlappe gegen den späteren Meister München (0:12 und 2:14). Die Schanzer fanden sich plötzlich am Tabellenende wieder. Beim Auswärtsspiel in Herrenberg folgte die moralische Wende zum Guten, als ein ersatzgeschwächtes Team um den bestechend werfenden Holger Koch und eine von Gregor Piehler angeführte Offensive den ersten Doppelsieg der Saison einfuhr (12:2 und 10:9).
Den Schwung wollten die Schanzer mitnehmen. Doch was dann folgte, konnte keiner ahnen. Das Wetter machte den Schanzern dreimal einen Strich durch die Rechnung, was zu einer sechswöchigen Spielpause ausartete. Der Schwung war raus. Das merkte man dem Team dann beim Auswärtsspiel in Ellwangen an, wo zwar erstmals der Neuzugang aus Down Under, Marko Lezaic, ins Geschehen eingriff, aber die Niederlagen auch nicht verhindern konnte.
Der Neuseeländer brachte mit seiner unbekümmerten Art jedoch die Schanzer wieder auf die Gewinnerstraße. Zuvor setzte es für die Schanzer jedoch eine überaus bittere 19:20-Niederlage nach viereinhalb Stunden Spielzeit und neun Innings gegen die Stuttgart Reds und eine weitere Doppelniederlage gegen München. Doch die Schanzer behielten trotz der prekären Tabellensituation einen kühlen Kopf. Den Grundstein legte man beim Doppelsieg zu Hause gegen Herrenberg und dem Split in Fürth, wo sich vor allem Lezaic als Closer in den Vordergrund spielte und den 7:6-Sieg sicherte. Auch der andere Neuzugang im Team der Ingolstädter, Chris Fournier, bestach mit einer sensationellen Leistung als Schlagmann und war endlich im Team angekommen.
Fortan waren die Schanzer nicht mehr wiederzuerkennen. Doppelsieg gegen Füssen, Doppelsieg in Gauting, Doppelsieg in Füssen, Sieg im Nachholspiel gegen Fürth, Doppelsieg zum Saisonabschluss gegen Gauting. Die Schanzer rollten das Feld von hinten auf und kämpften sich von einem Abstiegsrang auf einen hervorragenden dritten Rang. Alexander Rucker schüttelte den Kopf: „Wenn wir von Beginn an so gespielt hätten, dann wäre sogar was nach ganz oben drin gewesen.“
Am Ende der Saison blickte Rucker auf ein Team, das die Wechselbäder der Gefühle gut wegsteckte und noch enger zusammenrückte.
Eine Herkulesaufgabe hatte der Trainer der zweiten Mannschaft Georg von Großmann in dieser Saison zu bewältigen. Da nicht genug Spieler für eine dritte Mannschaft aufgetrieben werden konnten, wurden beide Kader zusammengelegt. Was zu Folge hatte, dass ein bunt gemischter Haufen aus alten Hasen, erfahrenen Leistungsträgern, jungen Frischlingen und passionierten Hobbyspielern zu einem Team geformt werden musste. So unterschieden sich die Mannschaftsaufstellungen von Spieltag zu Spieltag mitunter sehr stark. Dazu kamen schwere Verletzungen von Stammkräften wie Reiner von Großmann, Simon Hänsel oder Matthias Rucker. Vor allem aber auf der so wichtigen Pitcherposition konnte von Großmann nicht immer auf adäquate Kräfte zurückgreifen. Er selbst als Pitcher war es, der mehrheitlich für die vier Siege verantwortlich zeichnete. Nur gegen den direkten Konkurrenten Erding gelangen Siege. Am Ende rangierte die Zweite hinter Regensburg, Erlangen, Schwaig und Erding auf dem fünften und letzten Platz der Landesliga Nord. Da die Liga eigentlich für acht Teams ausgelegt ist und nur der Siebte und Achte absteigen, bleiben die Schanzer in der Liga.
Nachdem man im Jahr davor Pascal Amon (Jugendnationalspieler) nach Regensburg verloren hatte, folgte nun auch das hoffnungsvolle Talent Marco Iberle. Nicht nur deswegen, sondern auch altersbedingt sahen es die Trainer um Jugendleiter Tom Scannapieco für sinnvoller an, die Jugend nicht mehr in der Bayernliga, sondern in der Landesliga an den Start zu schicken.
Denn Scannapieco, unter anderem unterstützt durch die Trainer Katrin Peter und Chris Fournier, musste ein Jugendteam aus vielen Schülerspielern formen. Und so geriet das erste Saisonspiel gegen die Freising Grizzlies mit 6:23 zum Desaster. Doch angespornt von dieser Demütigung arbeitete das Team hart an sich ließ eine Woche später gleich einen 26:14-Sieg gegen Landsberg folgen. Es war zwar nicht der Anfang einer Siegesserie, aber der messbare Erfolg bestand darin, ein funktionierendes Team geformt zu haben. Dass Talent in der Mannschaft steckt, zeigten Julian Dambacher und Darren Heisel, die nur knapp an der Aufnahme in der Bayern-Auswahlkader scheiterten.
Bei den Schülern um Coach Claudius Peter musste zunächst der große Anlauf an neuen Kindern bewältigt werden. Die Tryouts am 9. März waren erneut von Erfolg gesegnet, bereitete aber den Nachwuchstrainern viel Arbeit. Im Tossball-Spielbetrieb spielte sich das Team immer besser ein und zur dritten Runde konnte sogar ein Live-Pitching-Team gemeldet werden.
Nach dem Beinahe-Abstieg erwarteten die Damen eine schwere Saison. Sportlich waren die Schanzer mit den pinken Helmen als Siebter abgestiegen, doch da es nicht genügend Aufstiegswillige und –berechtigte gab, blieb man in der Bayernliga. Zudem war es die erste Saison nach dem Rücktritt von Maike Schütt als Trainerin. Harald Schmidt und später auch Chris Fournier und Marko Lezaic standen als Aushilfstrainer das ein oder andere Mal zur Verfügung, doch das Team um Firstbasefrau Dana Himmel organisierte sich zumeist selbst.
Und das tat es so gut, dass es niemals in Abstiegsgefahr geriet. Mit einer guten Startbilanz von sieben Siegen aus zwölf Partien standen die Schanzer bis Mitte Juli sogar auf einem guten dritten Platz. Das Werfertrio Sabrina Kube, Jessy Schieder und Franzi Zajicek hielt die Schanzer immer wieder gut im Rennen. Und am Schlagmal trieb vor allem das Quartett Kube, Susi Böck, Katrin Peter und Annecke Swierstra immer wieder die Angriffsreihe an.
Durch den kleinen Kader wurde das Team eng aneinander geschweißt, doch im August zeigte das auch seine Schwächen, als man gegen die Gröbenzell Bandits nicht antreten konnte.
Auch wenn am Ende die Puste etwas ausging, schlossen die Schanzer vom Abstieg ungefährdet auf einem mit Erlangen geteilten fünften Platz ab. Die Bilanz blieb mit 14 Siegen und 14 Niederlagen ausgeglichen.
Mit einem noch größeren Erfolgserlebnis konnte Dana Himmel als Trainerin der Nachwuchssoftballer aufwarten. Zwar reicht die Quantität der Nachwuchsspieler unter 16 Jahren nicht für ein eigenes Team. Doch mit den beiden Spielerinnen Helen Bienert und Katrin Peter schafften die Schanzer in der SG mit den Haar Disciples bei der DM in Karlsruhe die Deutsche Meisterschaft!
Besonderes erreichte zudem Katrin Peter. Die 16-Jährige gewann mit dem Bayern-Auswahlkader U16 nicht nur den Länderpokal, sondern fuhr mit der deutschen Nationalmannschaft sogar nach Tschechien zur EM, wo sie als Catcher und am dritten Base zu den Stammspielern zählte.
Wie im Vorjahr trugen die Schanzer zudem die bayerischen Endspiele um die U19-Softball-Meisterschaften aus, welches diesmal die Freising Grizzlies gewannen.
Des weiteren änderte sich an der Besetzung der Abteilungsleitung nichts. Matthias Rucker sowie Stellvertreterin Susanne Böck und Kassierin Brigitta Rucker wurden in ihrem Amt bestätigt. Auch im SSC Vorstand blieb es bei Konstanz auf dem Vorstandsposten (Georg von Großmann, Harald Schmidt, Franz Rucker).