Die Schanzer werden dieses Jahr 40 Jahre alt! Wir feiern am 19.7. am Baseballplatz unser Jubiläum und laden sowohl für Baseball als auch Softball zu einem „Spiel der Legenden“. Alle ehemalige Aktive sind herzlich eingeladen mitzumachen und nochmal zu Ball, Handschuh und Schläger zu greifen. Um möglichst viele Ehemalige zu finden, greifen wir regelmäßig Erfolge, Geschichten und prägende Momente des Vereins seit 1985 auf. Diesmal im Fokus: Das Bundesliga-Jahr 1998.
1998 sicherten sich die Schanzer ihren Platz in der ewigen Tabelle der 1. Baseball-Bundesliga. Zum ersten Mal in seiner langjährigen Vereinsgeschichte spielte der Traditionsverein aus Ingolstadt nun in der 1. Bundesliga Süd gegen Mannschaften wie den Regensburg Legionären, den Mainz Athletics oder dem (damaligen) Abonnementsmeister Mannheim Tornados. Leider bekam der Verein noch vor der Saison einen harten Dämpfer als die drei Stützen der Mannschaft, Marcus Schraufstetter, Martin Almstetter und Björn Zandvliet, ihren Wechsel zu anderen 1. Ligavereinen bekanntgaben und auch Trainer Michael Almstetter Richtung Haar die Segel strich. Hart getroffen durch diese Verluste konnte man mit dem nun sehr dünnen Spielerkader und nach mehreren harten Niederlagen nur den letzten Platz belegen – der aus Amerika geholte Spielertrainer Andy May erwies sich dabei als keine große Unterstützung und wurde nach wenigen Wochen wieder zurückgeschickt.Maik Säckl übernahm als Spielertrainer fortan.
Ohne die beiden starken und talentierten Starting Pitcher (Almstetter, Zandvliet) klaffte die größte Lücke auf der Position des Werfers. Ralf Klein wurde ins kalte Wasser geworfen und mit Axel Vogel konnte ein zweiter Werfer mit Bundesliga-Erfahrung nach Ingolstadt gelotst werden. Doch die Aufgabe war zu groß für den jungen Aufsteiger. Schon am ersten Spieltag wurden über hundert Zuschauer (viele aus der Oberpfalz) beim Season-Opener Ingolstadt gegen Regensburg auf dem bundesligatauglich hergerichteten Hartplatz des TV 1861 Ingolstadt Zeuge eines Klassenunterschieds. Mit 43:1 fegten die Legionäre die Hausherren vom Platz. Mercy-Rules gab es noch nicht. Sie wurden auch aufgrund dieses Ergebnisses wenig später eingeführt.
Relativ schnell war also klar, dass der Klassenerhalt in weite Ferne entschwand und man sich auf ein passables Abtreten aus dem Baseball-Oberhaus einstellen musste. Sportlich waren mitunter Lichtblicke dabei und alleine in Führung gegangen zu sein, war eine Schlagzeile im Donaukurier wert.
Aber ohne Sieg verließen die Schanzer das Oberhaus nicht – zwei Siege hatte man zu Hause gegen Friedberg und in Grünwald holen können, nach der Saison bekam man noch vier Siege am grünen Tisch gut geschrieben. Als Winning Pitcher zeichnete sich in beiden sportlich herausgeholten Siegen der zu früh verstorbene Maik Säckl verantwortlich.
Die von damals überlieferten Statistiken sind gut dokumentiert. Als bester Ingolstädter Batter wurde Ralf Klein zusammen mit Maik Säckl auch nach Paderborn zum All-Star-Game ausgewählt. Am Ende der Saison blieb vor allem die Erkenntnis zurück, dass sich das Team mit erhobenem Kopf der moralisch schwerwiegenden Herausforderung stellte, trotz der Niederlagenserie eine Saison durchgehalten zu haben. Einen so starken Umbruch im Team – Weggang dreier (Nachwuchs-)Nationalspieler, Wechsel des Trainers – in der höchsten deutschen Spielklasse zu bewältigen und als Team beieinander zu bleiben, prägte den Charakter der Spieler nachhaltig. Es sollte 1999 nämlich eine weitere Seuchen-Saison folgen, in der weitere Abgänge und verletzungsbedingte Ausfälle die Mannschaft arg beutelten. Selbst das Pfingsthochwasser 1999 sorgte für Spielermangel an entscheidenden Spieltagen der Zweitliga-Saison. Lichtblick blieb, dass weitere junge Spieler (zum Beispiel Christian Schraufstetter, Roland Zeitler, Martin Haas, Florian Günzler) ins Team integriert
wurden und mit Eric Davis und Greg Vine zwei US-Amerikaner mit Erfahrung dazustießen. Besonders Vines erster Auftritt im Dress der Schanzer ist bis heute Stoff für Legendenerzählungen: Im ersten At-Bat beförderte er den Ball über den Zaun zum Grand-Slam-Homerun!
Dennoch stiegen die Schanzer 1999 ein weiteres Mal ab und landeten 2000 somit in der Regionalliga, wo sich die Mannschaft dann stabilisierte.
In der Saison 1998 spielten für den SSC folgende Spieler in der 1. Bundesliga:
Florian Günzler, Martin Haas, Ralf Klein, Matthias Leipnitz, Andrew May, Hannes Neumann, Martin Neumayer, Andreas und Matthias Rucker, Maik Säckl, Gregor Schleicher, Christian Schraufstetter, Volker Tiedemann, Axel Vogel, Georg und Reiner von Großmann, Volker Wilhelm, Roland Zeitler
Bitte teilt den Beitrag oder taggt jemanden, den ihr noch kennt! Meldet euch bitte per eMail an und wir sehen uns am 19.7. am Platz! Weitere Infos gibt es hier.
