Zweitliga-Baseballer starten in die „Corona-Saison“

Die Baseballer vom TV 1861 Ingolstadt atmen auf. Ab dem 2. August startet das Zweitliga-Team in eine verkürzte Saison. Auch wenn derzeit keine Zuschauer zugelassen sind, haben sich die Schanzer für den Spielbetrieb gemeldet. Dabei kommt den Baseballern zugute, dass der Sport nahezu ohne Kontakte auskommt. Gespielt wird nur eine Einfachrunde mit sechs Spieltagen bis Ende September. Auf- und Abstieg sind für dieses Jahr ausgesetzt, so dass alle Teams auch 2021 in derselben Liga startberechtigt sind. Einziges Manko bleibt, dass derzeit in Bayern keine Zuschauer zu Sportveranstaltungen zugelassen sind und keine Einnahmen aus dem Stadioncatering fließen können. „Das ist finanziell natürlich eine Belastung und wir mussten abwägen, ob wir unter diesen Bedingungen den Spielbetrieb stemmen können“, erläutert Abteilungsleiter Matthias Rucker. Ausschlaggebend waren dann mehrere Faktoren. Zum einen sind die Ausgaben bei einer „halben“ Saison überschaubar und auch für die Sponsoren ist es wichtig, dass gespielt wird. Zudem reduzierte der Verband die Ligagebühren auf die Hälfte. Doch entscheidend waren letztlich die Spieler selbst: „Das sind ja keine Profis, sondern unsere Mitglieder. Die wollen spielen und das wollen wir als Verein auch möglich machen“, so Rucker weiter.

Für den Verband hat der 39-Jährige auch ein Lob übrig: „Der deutsche Verband hat sich da im Rahmen seiner Möglichkeiten sehr flexibel gezeigt und ist den Teams in meinen Augen sehr entgegen gekommen. Das ist auch keine Selbstverständlichkeit.“ Das zeigt sich auch an den Spielansetzungen. Am 2. August starten die Schanzer mit einem Auswärtsspiel beim Aufsteiger Fürth Pirates. Das erste von drei Heimspielen steht dann am 30. August gegen die München Caribes an. In anderen Bundesländern wie Nordrhein-Westfalen oder Baden-Württemberg dürfen zumindest 100 Gäste zu den Spielen kommen. Vielleicht zieht da Bayern ja noch im August nach, hofft Rucker.

Für die Spieler endet am Sonntag also eine ungewohnte Hängepartie. Mitte März, also mitten in der entscheidenden Vorbereitungsphase zum ursprünglich geplanten Saisonstart im April, wurde das Training jäh gestoppt.
Ende Mai lud Trainer Lenin Santa Cruz unter gewissen Beschränkungen wieder zum Mannschaftstraining, ohne genau zu wissen, ob und wenn ja, wann eine Saison beginnen würde. Santa Cruz ist trotz der besonderen Umstände gewohnt erfolgsorientiert: „Ich will immer gewinnen. Ich werde aber dieses Jahr sicher auch mal Spieler auf anderen Positionen testen.“

Verzichten werden die Schanzer auch auf einen Importwerfer, weshalb auf der wichtigen Position des Pitchers auch andere Spieler zum Zuge kommen werden.

Ansonsten bleibt der Kader zum großen Teil unverändert. Nur auf der Position des Shortstops muss Santa Cruz umplanen, da Francisco Riestra einen gut dotierten Vertrag in der italienischen Serie B unterschrieb und nicht mehr zur Verfügung steht.